Die Mongolei ist viermal so groß wie Deutschland und doch leben im ganzen Land gerade einmal so viele Menschen wie in Berlin. Somit ist das Land nicht nur der flächenmäßig zweitgrößte Binnenstaat der Welt (der größte ist Kasachstan), sondern auch der am dünnsten besiedelte unabhängige Staat der Welt. Doch wer jetzt denkt außer Wüste und Viehzucht hat die Mongolei nichts zu bieten, der irrt. Und zwar gewaltig! Die 6 wichtigsten Gründe für eine Mongolei Reise habe ich für euch zusammengetragen.
Mongolei Reise: abwechslungsreiche Landschaft
Die Mongolei hat nicht nur endlose Wüsten und Steppenlandschaften zu bieten, sondern auch Berge, Seen, Wälder und Wiesen. Und genau so abwechslungsreich wie die Landschaft, ist auch das Klima im Land. Ich bin von Ulaanbaatar aus, Richtung Süden gereist und habe so zunächst den Khustain Nuruu Nationalpark vom Orkhon Wasserfall bis zum 8 Seen-Gebiet zu Fuß und Pferd durchquert. Durch kühle Wälder und über nebelverhangene Berge habe ich mich so der Wüste Gobi genähert. Die Vegetation wird karger und die Luft wärmer, je weiter ich mich Richtung Süden durch die Steppe bewege. An den singenden Dünen von Khongoryn Els habe ich schließlich das Gefühl, jede nur erdenkliche Landschaft und alle möglichen Wetterlagen (bis auf Schnee, was aber durchaus auch möglich ist) in der Mongolei erlebt zu haben.
Die Mongolei hat landschaftlich einiges zu bieten
Mongolei Reise: Abenteuer in der Natur
Auf meiner Reise durch die Mongolei habe ich mich der Natur so nah gefühlt, wie sonst nur selten. Die verschiedenen Regionen des Landes habe ich zu Fuß, auf dem Rücken eines Pferdes und im Auto durchquert und dabei die verschiedensten Tiere und Pflanzen gesehen. Wilde Pferde und Yak Herden in der zentralen Mongolei, in der Wüste gibt es vor allem Ziegen und Kamele. Das ursprüngliche Leben der Mongolen ist stark von den Tieren und der Natur abhängig, da es durch die dünne Infrastruktur für die meisten Menschen nicht möglich ist mal eben im Supermarkt einkaufen zu gehen. Auch als Reisender muss man sich dieser Lebensart anpassen und so werden die alltäglichsten Tätigkeiten schon zum Abenteuer. Sei es das Duschen im örtlichen Friseursalon, das Haare waschen in der Blechwanne oder auch das Wasserholen am Fluss um am Abend zu kochen.
In der Wüste kann es auch richtig kalt werden
Mongolei Reise: spannende Kultur
Die traditionelle nomadische Kultur der Mongolen bestimmt auch heute noch den Alltag vieler Menschen im Land und spiegelt sich vor allem in der bescheidenen Lebensweise und den weitgehenden Verzicht auf materielle Güter wider. Musik, Gesang und das Erzählen von Geschichten spielen eine wichtige Rolle in der Vermittlung von Traditionen und dem kulturellen Erbe. Auch als Gast kann man so die Kultur der Mongolen erleben. Abseits jeglicher Zivilisation ist es ein ganz besonderes Erlebnis mit seinen mongolischen Gastgebern nach Einbruch der Dunkelheit in der nur vom Feuer beleuchteten Jurte zu sitzen und den Geschichten und Liedern der Einheimischen zu lauschen. Selbst wenn die meisten Menschen kein Englisch sprechen, geht es trotzdem unter die Haut einer auf mongolisch geflüsterten Liebesgeschichte über die Entstehung der Pferdekopfgeige zu lauschen.
Viele Mongolen versorgen sich selbst
Mongolei Reise: Wandern und Reiten
Reiten gehört genau so zur Kultur der Mongolen wie das gemeinschaftliche Leben der ganzen Familie in der Jurte. Auf meiner Reise war ich deshalb sehr froh nicht nur das Familienleben meiner Gastgeber hautnah miterleben zu dürfen, sondern auch mit dem Pferd durch die beeindruckende Landschaft zu reiten. Vier Tage war ich nur mit dem Nötigsten bepackt zu Fuß und mit dem Pferd unterwegs. Die ersten beiden Tage hat es in Strömen geregnet und so konnte ich von Glück reden, dass ich jeden Abend Unterschlupf in einer warmen Jurte und einen warmen Milchtee mit Salz bekommen habe. Das besondere an dieser Erfahrung war, dass mich ein Hund die vollen vier Tage auf meinem Weg begleitet hat und schließlich bei der letzten Gastfamilie ein neues Zuhause fand.
Das ist mein Johnny
Mongolei Reise: Übernachtung in der Jurte
Die mongolische Jurte ist fester Bestandteil der nomadischen Kultur und auch heute noch außerhalb der Städte die typische Behausung der Mongolen. Die meist nur spartanisch eingerichteten, runden Zelte haben eine Feuerstelle in der Mitte, die zum kochen und heizen dient. Mehr als drei Betten habe ich in keiner der Jurten gesehen, doch teilweise wohnen auch schon mal bis zu 9 Menschen auf diesem kleinen Raum. Trotzdem sind Gäste immer gerne gesehen, wenn sie sich denn an die speziellen Regeln halten, die oft auf Aberglauben beruhen. So wird beispielsweise niemals angeklopft. Nach dem Eintreten gilt rumstehen als unhöflich und Pfeifen ist in der Jurte untersagt. Auch sollte man nie zwischen den beiden Balken in der Mitte hindurch gehen oder etwas durch sie durch reichen. Die Gastgeber werden es zu schätzen wissen wenn man sich an die Regeln hält und einem ein gemütliches Feuer für die Nachtruhe anlegen.
Die Wäsche hängt zum trocknen draußen
Mongolei Reise: überwältigende Gastfreundschaft
Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken dass „Mongolei“ übersetzt „Land der Gastfreundschaft“ heißt. Die Menschen haben nicht viel, aber das was sie haben teilen sie gerne. Am Anfang war es für mich noch etwas befremdlich einfach in eine Jurte hineinzugehen, Platz zu nehmen und festlich bewirtet zu werden, von Menschen die mich überhaupt nicht kennen. Aber in einem Land in dem der nächste Ort auch schon mal eine Tagesreise entfernt liegen kann, gehört Gastfreundschaft eben nicht nur zum guten Ton, sondern ist überlebensnotwendig. Nach ein paar Tagen kam es mir auch gar nicht mehr komisch vor und ich hatte oft den Eindruck die Menschen auch ohne Sprachkenntnisse zu verstehen. Als Tourist so in einem Land empfangen zu werden, ist ein Wahnsinnsgefühl und hat die Reise für mich zu etwas ganz Besonderem gemacht.
Anreise: Mit dem Flugzeug nach Ulaanbaatar und von dort aus das Land erkunden. Am einfachsten in einem der vielen Hostels eine Tour buchen, da öffentlicher Transport und Verpflegung in den entlegenen Gebieten für Touristen nicht so einfach zu organisieren sind. Preisgünstig und zuverlässig: Golden Gobi Guesthouse & Tours
Viele Jurten sind entlang der Flüsse angesiedelt
Oft sieht man bis zum Horizont keine Menschenseele
Bei Sonnenuntergang fangen diese Felsen Feuer
Trockener Boden in der Wüste
So schön… Da fehlen mir die Worte
Unglaublich toll!!! Beneidenswert so etwas erleben zu können. Danke für das kleine Mongolei-feeling für zu Hause.
Beim Lesen dieser so authentisch geschriebenen Zeilen bekomm ich Fernweh und den Wunsch die so schöne Mongolei selbst zu erleben – einfach traumhaft …
Danke :)
Die Natur dortist absolut klasse. Ich war in der
Wüste vorletztes Jahr mit Laura und ich bin mir sicherwir werden es niemals vergessen…